Orientierung ist wichtige Voraussetzung für die Berufswahl

 

Mehr als 200 Jugendliche beim Modellprojekt „Lernpartnerschaften“

Meppen/Herzlake. Im Rahmen der vom Wirtschaftsverband Emsland ins Leben gerufenen Lernpartnerschaften arbeiten Unternehmen und Schulen eng zusammen um den Schülern eine Orientierung zum Thema Ausbildung und Ausbildungsberufe zu bieten.
Mit dem Modellprojekt Haselünne/Herzlake sollen in Form von Lernpartnerschaften unter dem Aspekt Fachkräftemangel konkrete Schritte unternommen werden um Schülern Orientierungshilfen zu ihrer Berufswahl zu vermitteln. Durch Betriebspraktika wollen Unternehmen ihnen die Möglichkeit bieten, Einblicke in Berufsfelder und deren Alltag zu erhalten. Die Unternehmen ihrerseits können auf diese Weise Auszubildende werben und bereits eine eventuelle Vorauswahl treffen. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels im Emsland sind diese Praktika eine effektive Methode um Schüler und betreuende Lehrer ins Unternehmen zu holen.
„Die Lernpatnerschaften sind ein tolles Projekt, das für Unternehmen, Schüler und Lehrer von wechselseitigem Nutzen ist“, so Ludger Dopp, Geschäftsführer der Hänsch Signaltechnik GmbH, ein Unternehmen der Firmengruppe Hänsch Holding GmbH, welche an dem Projekt teilnimmt, „Die Organisation und Durchführung sind zwar aufwändig, aber wir sehen das Projekt als Investition in die Zukunft.“ Schüler, die Unternehmen im Rahmen einer durch den Wirtschaftsverband vermittelten Lernpartnerschaft teilnehmen, werden in den Betrieben umfassend betreut und in alle Produktionsprozesse mit eingebunden. „Wir nehmen die Lernpatenschaften sehr ernst“, so Dopp, „Nur Kaffee kochen müssen die Schüler bei uns nicht.“ Die Schüler seien laut Dopp ihrerseits hoch motiviert und würden sich interessiert einbringen.
Mehr als 200 Schülerinnen und Schüler verschiedener Schulen konnten durch die Lernpartnerschaften bisher Kontakte zu den Unternehmen der Region knüpfen. Bei dem bisher auf die Region Haselünne/Herzlake beschränkten Pilotprojekt haben die Haupt- und Realschulen aus Herzlake und Haselünne, die Don Bosco Schule sowie das Gymnasium aus Haselünne sowie die Grund- und Hauptschule aus Holte teilgenommen. Aber auch die Lehrer werden verstärkt in das Projekt eingebunden. So nahmen zum Beispiel rund 30 Lehrer an einer Konferenz beim Unternehmen Brüggen in Herzlake teil, um Anforderungsprofile und Ausbildungsmöglichkeiten zu diskutieren. Wilfried Brönstrup, Leiter der Haupt- und Realschule Herzlake begrüßt diese Lernpartnerschaften ausdrücklich. „Viele unsere Schüler kennen die Unternehmen in unserer Region überhaupt nicht und wissen gar nicht, in welchen Berufen überhaupt ausgebildet wird“, so Brönstrup. Auch im Klassenverband referieren Unternehmensvertreter über verschiedene Themen und über Berufsmöglichkeiten. Der Wirtschaftsverband Emsland hofft für das Modellprojekt so viele Unternehmen wie möglich aus allen Branchen ins Boot holen zu können. „Das Projekt bietet Unternehmen die einmalige Chance, sich und die entsprechenden Berufe vorzustellen“ wirbt Ludger Dopp für die Lernpartnerschaften, „Auf diese Weise können wir dem Fachkräftemangel frühzeitig entgegenwirken.“

(Quelle: Text und Bild: Holger Keuper; Meppener Tagespost)